Tiergestützte Therapie und Förderung in Sozialeinrichtungen
Was ist tiergestützte Therapie?
Unter Tiergestützte Therapie versteht man alle Einsätze von Tieren, die wesentlich dazu beitragen, eine positive Auswirkung auf das Erlebte und das Verhalten eines Menschen zu erzielen. Sowohl bei körperlichen, als auch bei seelischen Erkrankungen. Die Tiergestützte Therapie wird ausschließlich von ausgebildeten Therapeuten durchgeführt, welche sich im Bereich der Tiergestützten Intervention weitergebildet haben.
Warum Tiergestützte Therapie und was sind die Ziele der Tiergestützten Therapie? Ziel ist es die Lebenshaltungskompetenzen zu stärken und zu fördern und dabei eine positive Auswirkung zu erzielen. Tiere reagieren auf die Menschen und können ihre Bedürfnisse und Gefühle zeigen. Somit dient in vielen Fällen das Tier als wichtiges Brückenobjekt zwischen Klient und Bezugsperson.
Wo wird die Tiergestützte Therapie eingesetzt? Diese Frage ist sehr leicht zu beantworten, denn die Therapie kann sowohl mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen als auch Senioren durchgeführt werden. Egal welche Altersgruppe.
Was kostet die Tiergestützte Therapie? Die Kosten hierfür sind sehr unterschiedlich. Diese richten sich nach Fahrtkosten, Aufwand, Zeit und Therapiemittel.
Welche Tiere können eingesetzt werden? Im Grunde genommen gibt es nicht die eine Rasse, die eine Tierart die sich am besten dafür eignet. Wichtig ist, dass das Tier keine Aggressionen gegenüber Menschen zeigt, eine enge Beziehung zum Halter vorhanden ist, große Kommunikationsfreude, viel Geduld und Einfühlungsvermögen, eine hohe Reizschwelle. Des Weiteren ist es wesentlich, dass beim Einsatz von Tieren in der Tiergestützten Therapie der Tierschutz beachtet wird. Dazu zählt nicht nur der Allgemeine Umgang mit den Tieren, sondern viel mehr das Verhalten des Tieres in den einzelnen Einheiten. Tiere sind sehr sensibel, beim genauen hin schauen erkennt und sieht man typische Stressreaktionen und sollte als erfahrener Therapiebegleithundehalter sofort dementsprechend handeln.
Die Tiergestützte Therapie findet Anwendung mit den unterschiedlichsten Tieren. Im Folgenden wird jedoch speziell auf die Tiergestützte Therapie mit dem Hund eingegangen.
Tiergestützte Therapie – Hund
Immer mehr Menschen, suchen sich bewusst Therapeuten aus die in dem Bereich bereits Erfahrung haben.Die Tiergestützten Therapie mit Hund wird mit Unterstützung von Therapeuten durchgeführt. Dabei sollte immer eine Analyse der aktuellen Lebenssituation als Ausgangspunkt für eine Therapie dienen. Des Weiteren sollte der Ansatzpunkt nicht bei den Defiziten der betroffenen Person liegen, sondern viel mehr bei den Ressourcen, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die Therapieeinheiten werden geplant und mit klaren Zielen formuliert. Der Einsatz des Tieres in der Therapie sollte dabei über einen längeren Zeitraum festgelegt sein um ein gewisses Vertrauensverhältnis zu erlangen. Die regelmäßige Dokumentation der einzelnen Einsätze ist ein wesentlicher Bestandteil der Tiergestützten Therapie.
Tiergestützte Therapie in Dresden, Chemnitz, Berlin und anderen Großstädten
Das Einsatzgebiet für die Tiergestützte Therapie hat sich in den letzten Jahren immer weiter ausgebreitet. Die Anfragen sind vor allem in den Städten gestiegen da es dort immer mehr Sozialeinrichtungen gibt die sich darüber bewusst sind, wie wichtig der Einsatz von Tieren sein kann. Gefragte sind nicht nur die Tiergestützter Therapie im Kindergarten und Kita. Allgemein ist der Einsatz von Tieren für Kindern von großer Bedeutung. Dies zeigt der Erfahrungsbericht des Kinderpsychiaters Boris Levinson:
„Eines Tages saß der Kinderpsychiater Boris Levinson an seinem Schreibtisch und wartete auf seinen nächsten Patienten, einen verhaltensgestörten kleinen Jungen, der mit seiner Umwelt keinen Kontakt aufnehmen wollte. Sämtliche Therapieversuche waren zuvor gescheitert. In Levinsons Büro schlief sein Hund Jingels. Als der kleine Patient zu früh mit seinen Eltern in die Praxis kam, lief der Hund freudig auf den Jungen zu. Der Junge begann, mit Jingels zu reden. Aller menschliche Aufwand, den Jungen zum Reden zu bringen, war bislang umsonst gewesen. Der Junge war sehr wohl in der Lage, mit seiner Umwelt in Kontakt zu treten – aber mit einem Hund fiel es ihm bedeutend leichter als mit Menschen. Levinson erkannte dies und setzte seinen Hund gezielt in der Therapie ein.“
Des Weiteren ist die Tiergestützte Therapie bei Depression bis jetzt nur in stichprobeartigen Studien durchgeführt worden. Diese zeigen jedoch auf, dass bei Patienten die Kontakt zu Heimtieren hatten die Symptome der Depression zurück gingen und ihre Stimmung in dieser Phase besser war.
Kindern mit ADHS/ADS zeigen bei der Tiergestützten Therapie deutliche Verbesserung in ihrer Aufmerksamkeit und in ihrem Verhalten.
Tiergestützte Therapie bei Demenz, kann sehr förderlich sein. Der Therapiehund kann sich positiv auf die Fähigkeiten und Fertigkeiten des Patienten auswirken. In dem Zusammenhang kann der Hund nicht selten den Wunsch nach Fürsorge und Pflege auslösen, was bei Demenzerkrankten Menschen tief im Gedächtnis verankert ist. Das Gefühl gebraucht zu werden und eine Aufgabe zu habe ist für viele Betroffene sehr wertvoll und kann ein ausschlaggebender Punkt in einer Welt sein, die immer fremder für sie wird.
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